Dr. Hamer an Schietzel

Dr. med. Ryke Geerd HAMER, Arzt für Innere Medizin
Via Cassia 1280, I - ROMA

Bonn, 11.8.84

Herrn
Dr. med. Schietzel
Arzt f. Innere Medizin, Nephrologie
Privates Universitätsklinikum Witten-Herdecke

 

Betr:
Unser heutiges Telefonat und meine Bitte, im Klinikum Witten-Herdecke einige wenige Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt auf ein korrelierendes Geschehen im Gehirn, einen sog. Feldeinbruch oder HAMERschen HERD zu untersuchen. Siehe dazu mein Buch, das Sie gelesen haben, Kap. 28 über Herzinfarkt.

 

Sehr geehrter Herr Kollege Schietzel!

Unser heutiges Telefonat hat mich sehr enttäuscht. Ich weiß ja, daß Sie schon damals etwas Schwierigkeiten hatten, die EISERNE REGEL DES KREBS mit Ihren anthroposophischen weltanschaulichen Überlegungen und Vorstellungen in Einklang zu bringen. Das war ja auch der Grund, warum Sie meinen Weg nicht weiter folgen wollten, obwohl Sie von der Sache doch schon einmal so sehr überzeugt waren, daß Sie es für jenseits aller Zufälligkeiten hielten.

Inzwischen kennen Sie doch, wie Sie mir sagten, mein Buch, das ich Ihnen geschickt hatte. Daß Sie nunmehr ein so klar durchschaubares System, das auf Grund der HAMERschen HERDE nahezu ‘idiotensicher’ einsehbar ist, nicht akzeptieren wollen, auch nicht einmal kennenlernen wollen, hat immer noch weltanschauliche Gründe. Aber wenn diese eindeutigen wiss. Tatsachen der anthropologischen Vorstellung entgegenstehen, dann können doch wohl nur diese dogmatischen Vorstellungen falsch sein. Denn die sind im Gegensatz zur EISERNEN REGEL DES KREBS nicht nachprüfbar.

Daß Sie nunmehr aber auch die Zusammenhänge des Herzinfarktes als cerebrales Geschehen gar nicht so genau wissen wollen, um sich nicht eingestehen zu müssen, daß Sie bisher alles falsch gemacht haben, finde ich unseren Patienten gegenüber nicht zu verantworten. Eines Tages werden Sie schlecht dabei aussehen.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Dr. Hamer